1. Was ist ein Delfin?

Der Delfin ist in der Tat ein kleiner Zahnwal. Sie gehören zu den intelligentesten Wesen der Erde.


2. Ist der Delfin ein Fisch?
 

Nein, obwohl sie äußerlich wie große Fische aussehen. Delfine sind Säugetiere, sie sind warmblütig, sie atmen mit der Lunge, sie bringen ihre Kleinen lebend zur Welt und stillen sie an ihren Brustdrüsen.


 
3. Lächeln Delfine wirklich die ganze Zeit über?

 

Nein. Die Delfine können ihre Gesichtsmuskeln nicht wie die Menschen bewegen und es mag den Anschein geben, dass der Delfin lächelt, selbst wenn er verletzt oder sehr krank ist. 


 
4. Wie viele Delfinarten gibt es?

 

Die Wissenschaftler haben bislang 32 Meeresarten und 5 Süßwasserdelfine ausfindig gemacht.

 

5. Wie warm ist ein Delfinkörper?

 

Die Delfine sind warmblütige Säugetiere und ihre Körpertemperatur beträgt ca. 36°C. Um diese Temperatur halten zu können, ist ihr Körper in einer dicken Fettschicht direkt unter der Haut, die als subkutanes Fett bezeichnet wird, umhüllt.

 

6. Haben Delfine Knochen?

 

Ja. Die Knochen der Delfine sind leichter als die menschlichen, da sie mit Fett gefüllt sind.



7. Stimmt es, dass Delfine mehr Zähne haben als die Krokodile?
 

Wenn Delfine Zahnärzte hätten, hätten sie ganz schön was zu tun! Die extrem langen Kiefer der Delfine können zwischen 100 bis ganze 250 scharfe weiße Zähne enthalten.



8. Haben die Delfine Verwandte am Land?
 

Ja. Ihre nächsten Verwandten am Land sind die Kuh, der Hirsch und das Schwein. Manchen Forschern nach, auch das Flusspferd. Und nicht zu vergessen … der Mensch.


9.Stimmt es, dass die Delfine einst Beine hatten?
 

Vor Millionen Jahren hatten die Delfine Beine. Wenn Sie sich das Skelett des Delfins genauer ansehen, werden Sie zwei kleine Beckenknochen entdecken. Diese Knochen sind die rudimentären Überreste der Hinterbeine, auf denen nach Einschätzung der Wissenschaftler sie einst am Land gelaufen sind.



10. Seit wann existieren die Delfine?
 

Wale und Delfine stammen von den Landsäugetieren, die später zum Leben im Wasser zurückgekehrt sind. Laut manchen Wissenschaftlern existieren sie seit 60 Mio. Jahren, als die Dinosaurier verschwanden. Andere hingegen schätzen ihre Existenz auf 30 Mio. Jahren ein und Dritte – auf 10 Mio. Jahren.



11. Wie atmen Delfine?
 

Die Delfine verfügen über keine Kiemen wie die Fische, deshalb können sie unter Wasser nicht atmen. Sie müssen immer wieder an der Oberfläche auftauchen, um Atem zu holen. Delfine atmen nicht durch den Mund und sie haben sogar keine Nasenlöcher wie die Menschen. Stattdessen verfügen Sie über ein Atemloch an der Oberseite des Kopfes, das sich beim Atmen öffnet und schließt. Im Gegensatz zum Menschen atmen sie bewusst.



12. Wie tief und wie oft tauchen Delfine?
 

Die Delfine sind die perfekten Taucher. Der tiefste dokumentierte Tauchgang eines Tümmlers beträgt 300 Meter. Er wurde von Tuffy, einem von der US Navy trainierten Tümmler, ausgeführt. Manche Delfine können eine Tiefe bis zu 900 Metern erreichen und ihre Verwandten – die Wale – können sogar bis zu 1.900 Meter tauchen.
Vor dem Tauchgang sättigen die Delfine ihre Körpermuskulatur mit Sauerstoff. Sie verlangsamen ihren Herzschlag auf die Hälfte, das Blut wird vorwiegend zum Gehirn geleitet, was dazu beiträgt, dass sie einem hohen Wasserdruck standhalten und sämtliche Organe mit Sauerstoff versorgen können. In der Region von Sarasota Bay, USA, verbringen Delfine einen Großteil ihrer Zeit in flachen, unter 2 Meter tiefen Gewässern.



13. Was lässt Delfine springen?
 

Es gibt viele Gründe, diese wundervollen Sprünge zu machen. Manchmal bewegen sich die Delfine anhand dieser Sprünge viel schneller und weiter zu den Fischschwärmen, auf denen sie es abgesehen haben. Manchmal überraschen und verwirren sie dadurch ihre Beute. Häufig hilft ihnen das, die auf ihre Haut anhaftenden Parasiten abzuschütteln. Und manchmal springen sie einfach zum Vergnügen. Im Delfinarium Varna machen die Delfine unglaubliche Sprünge – von einer Tiefe von 6 Metern springen sie bis zu 5 Meter in die Luft hoch. Und das alles um den begeisterten Applaus des Publikums abzuräumen.



14. Mit welcher Geschwindigkeit schwimmen die Delfine?
 

Die Tümmler schwimmen mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 12 Stundenkilometern, obwohl sie Geschwindigkeiten bis zu 42 Stundenkilometer entwickeln können.



15. Stimmt es, dass Delfine über ihren Kiefer hören?
 

Die Delfine haben im Gegensatz zu den anderen Säugetieren keine äußeren Ohren. Sie nehmen Geräusche durch ihren Unterkiefer wahr. Die fettgefüllten Aushöhlungen des unteren Kieferknochens übertragen die Schallwellen über die Knochen des Innenohrs und erreichen somit die Hörzenten im Hirn. Die Schallwellengeschwindigkeit im Wasser ist 85 Mal höher als in der Luft. In diesem dichten Medium ist das Ohr, das wir am Land gebrauchen, überflüssig. Es wird von den Schädelknochen ersetzt. Diese sonderbare „Antenne“ ist sechsmal effizienter als das Gehör des Hundes. Die Delfine können mit höchster Genauigkeit die Schallquelle orten und in einer Entfernung bis zu 1.000 Metern hören.



16. Können Delfine im Dunkeln sehen?
 

Den Fledermäusen gleich nutzten Delfine den Schall, um zu „sehen“. Das nennt man Echolokation – sie erzeugen Töne und hören wie sie an Fischen, Steinen, Korallen, am Meeresgrund und weiteren Objekten abprallen. So finden sie Nahrung und können, ohne sich an Hindernissen zu stoßen, schwimmen. Diese wundersame Eigenschaft der Delfine macht sie zu Königen der Meere und man nennt sie noch Sonar-Sinn.
Dazu erzeugen sie die s. g. Klicklaute, womit sie jeden kleinen Fisch oder Sepie in ihrer Umgebung töten können. Danach verschlingen die Delfine die vom Schall betäubte Beute sehr schnell.



17. Können Delfine Farben sehen?
 

Diese Frage lässt sich noch schwer beantworten. Mit Sicherheit ist jedoch festgestellt, dass manche Delfine die Farben unterscheiden können. Aber bislang hat niemand diese Fähigkeit an allen Delfinarten untersucht.



18. Wie schlafen Delfine?
 

Wie wir wissen, leben Delfine unter Wasser aber sie müssen im Bewusstsein sein, um atmen zu können. Das bedeutet, dass sie keinen Tiefschlaf haben, denn andernfalls würden sie ertrinken. Die Delfine haben dieses Problem gelöst, indem sie nur die eine Gehirnhälfte einschlafen lassen. Die andere Gehirnhälfte bleibt wach und hält sie am Leben. Beide Gehirnhälften wechseln sich alle 2 Stunden ab, bis der Delfin genug Schlaf bekommen hat.

 

Das Verhalten der Delfine während des Schlafs ist unterschiedlich. Sie können langsam schwimmen und tauchen ab und zu an die Oberfläche, um Atem zu holen, oder sie lassen sich an der Wasseroberfläche mit offenem Atemloch treiben. Sie können jedoch auch am Meeresgrund untertauchen (in seichten Gewässern) und gelegentlich auf die Oberfläche zum Atmen auftauchen.



19. Wie groß ist das Gehirn des Delfins?
 

Eines der bemerkenswerten Geheimnisse der Delfine ist ihr Gehirn – ein einzigartiges Werk der Natur. Hier ein Vergleich mit dem Gehirn anderer Tiere mit ähnlicher Körpergröße und –gewicht. Ein 100 Kg schwerer Hai hat ein Gehirn von etwa 20 – 50 Gramm. Die Primaten – Menschenaffen – haben ein Gehirn von etwa 300 – 500 Gramm und der Mensch selbst – 1,5 Kg. Und der Delfin? Bis zu 2 Kg.
Aber nicht nur das. Das Gehirn der Delfine weist eine sehr gut entwickelte und stark gefaltete Großhirnrinde, das auf eine komplexe und intelligente Verhaltensweise hindeutet, auf. Die Wissenschaftler sind der Auffassung, dass das Hirn des Delfins um 50 % mehr Zellen als das menschliche Hirn besitzt.



20. Obwohl sie einen Mund voller Zähne haben, kauen Delfine ihr Essen nicht. Sie schlucken es ganz und verdauen es dann in ihrem Magen, der drei Kammern hat. Die Zähne dienen nur dazu, die Beute sicher zu halten und in Stücke zu reißen.
 

21. Wie lange leben Delfine?

 

In ihrer natürlichen Umgebung leben die meisten Delfine etwa 25 – 30 Jahre und in den Delfinarien können sie unter der Obhut des Menschen ein Alter bis zu 50 Jahre erreichen. Und der Schwertwal erreicht sogar ein Alter von 80 Jahren.



22. Wie viele Kälber bringen Delfine bei einer Geburt zur Welt?
 

Sie bringen meistens, den Menschen ähnlich, lediglich ein Kleines zur Welt. Manchmal bringen sie auch Zwillinge zur Welt, aber in der Regel überlebt nur ein Kalb.



23. Wie sehen die Delfinbabies aus?
 

Die Delfinbabies sind Miniaturkopien der erwachsenen Delfine. Manchmal weisen sie eine etwas andere Hautfarbe oder Flecken auf, aber diese verschwinden dann mit dem Heranwachsen.



24. Stimmt es, dass Delfine sich beim Namen nennen?
 

Einige Wissenschaftler haben festgestellt, dass Delfine durch Pfeifgeräusche kommunizieren und individuelle „Namen“ verwenden, um sich gegenseitig zu erkennen. Sie haben spezielle durchdringende Aufrufe wie persönliche Unterschriften, die dazu dienen, ihre Freunde in der Gruppe zu unterscheiden. Jeder Delfin wählt seine pfeifende "Signatur" aus, das normalerweise um den ersten Geburtstag herum geschieht.



25. Wie kann man Delfine aus einer Familie unterscheiden?
 

Anhand der Rückenflossen. Die Wissenschaftler behaupten, dass die Rückenflosse eines Delfins so individuell wie das menschliche Gesicht ist.



26. Können Delfine sprechen?
 

Das ist das größte ungelöste Rätsel über die Delfine! Sie kommunizieren auf jeden Fall mit Tönen und reagieren auf ihre Signale.

 

Aber es bestehen drei Hindernisse, um das Geheimnis der Delfinkommunikation lüften zu können:
- im Gegensatz zu den Menschen und Hunde, besitzen Delfine keine Stimmbänder. Sie erzeugen die Töne durch ihr Atemloch.
- ihre Töne werden in zwei verschiedene Medien aufgenommen und weitergeleitet –in der Luft und im Wasser;
- das menschliche Gehör kann lediglich ca. 20 % ihrer Töne wahrnehmen.
Abhilfe schaffen hier Mathematik und Computer. In den Aufnahmen der komplexen Töne der Delfine entdecken die Rechner mathematische Zusammenhänge, die lediglich für die menschliche Schriftsprache typisch sind. Das Einzige, das wir bislang entschlüsselt haben, ist, dass durch diese wundersamen Knack- und Pfeifgeräusche ein komplexer Informationsaustausch stattfindet.
Sie glauben es nicht? Hier eine witzige Geschichte dazu:
In einem Aquarium haben zwei Delfine jahrelang einen akrobatischen Trick gemeinsam perfekt ausgeführt. Eines Tages war der Trainer abwesend und er wurde von seinen Kollegen vertreten. Die Vorstellung begann und einer der neuen Trainer bemerkte, dass einer der „Darsteller“ seinen Teil äußerst unsicher ausführt, den Anweisungen nicht folgt und seine Sprünge nicht in der üblichen Höhe erfolgten.
Der zweite Delfin hat ihn hingegen mit ständigen Knack- und Pfeifgeräuschen ermutigt. Die Trainer waren verblüfft, sie dachten, dass dieser Delfin vielleicht erkrankt sei. Später staunten sie nicht schlecht, als sie bemerkten, dass das Personal statt des üblichen zweiten Darstellers einen sehr jungen und ungeschulten Delfin in den Pool gelassen hatte. Die Show wurde eigentlich durch den anderen, erfahrenen Darsteller gerettet, indem er dem Neuling die ganze Zeit „erklärte“, was er zu tun hat.



27. Können Delfine telefonieren?
 

Einer der größten Delfinliebhaber und –forscher Dr. John Lilly war der erste, der den Delfinen die Möglichkeit zum Telefonieren anbot. In zwei durch Wände und großer Entfernung getrennten Pools wurde eine Telefonleitung verlegt. Sie bestand in einem Unterwassermikrofon und –lautsprecher. Noch mit dem Freischalten der Linie kam es zum aufgeregten Austausch von Tönen zwischen den Delfinen und beim Ausschalten, beruhigten sich die Delfine und verstummten. Die Wissenschaftler haben einen reifen Umgang in der Kommunikation der Delfine bemerkt - wenn einer redet, schweigen die anderen und hören zu.